Veranstaltungstermine aktuell
Donnerstag, 30. Januar 2025 | 14:00 Uhr
Geschichte Göttingens im Nationalsozialismus | Ein Stadtteilrundgang
Mit Jörg Janßen, Historiker, Geschichtswerkstatt Göttingen
Treffpunkt vor der Aula am Wilhelmsplatz
Mit diesem Stadtrundgang möchte die Geschichtswerkstatt Göttingen einen Einblick in den Alltag der Göttinger Bevölkerung zur Zeit des Nationalsozialismus vermitteln. Anhand von ausgewählten Themen richten wir den Blick nicht nur auf die Opfer von Entrechtung, Verfolgung und Deportation, sondern auch auf die Täter und Täterinnen vor Ort. Stationen des Rundgangs werden u.a. die Göttinger Universität im Nationalsozialismus, die Situation an den Schulen, die Bedeutung der NS-Zwangsarbeit und die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung sein.
Der Rundgang ist frei, um eine Spende wird gebeten.
Theaterplatz 11, Deutsches Theater in der NS-Zeit
Fotoquelle: Städtisches Museum Göttingen
Sonntag, 2. Februar 2025 | 14:30 Uhr
NS-Zwangsarbeit und die Kategorie Geschlecht – Frauen und ihre Lebensgeschichten | Eine Führung durch die Ausstellung
mit Annegrit Berghoff, Mitarbeiterin der Ausstellung
Ort: Ausstellungsraum „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939-1945", Godehardstraße 11, Göttingen
Bis zu 20 Millionen Menschen mussten während des zweiten Weltkriegs Zwangsarbeit für das nationalsozialistische Deutschland leisten, als zivile Zwangsarbeitende, als Kriegsgefangene, als Lagerhäftlinge. Die Mehrheit von ihnen waren Männer*, doch der Anteil der Frauen* stieg im Laufe des Kriegs immer weiter an. Im August 1944 gab es etwa sechs Millionen zivile Zwangsarbeitende im „Deutschen Reich“, überwiegend verschleppt aus Polen und der Sowjetunion. Mehr als ein Drittel von ihnen waren Frauen*. Für ihre Lebensbedingungen und Überlebenschancen spielte neben ihrer Position in der nationalsozialistischen „Rassenhierarchie“ auch das Geschlecht eine entscheidende Rolle.
Die Führung widmet sich der Frage, welche Bedeutung die Kategorie Geschlecht bei der NS-Zwangsarbeit hatte. Aufgezeigt wird das nicht nur durch eine Analyse des Zwangsarbeitssystems und seiner Veränderungen, sondern auch ganz konkret anhand der Biografien von Frauen*, die in Südniedersachsen zur Arbeit gezwungen wurden.
Anweisung zur Durchführung von Schwangerschaftsunterbrechungen bei »Ostarbeiterinnen« im Regierungsbezirk Hildesheim. Landräte, Oberbürgermeister und Gesundheitsämter waren an dieser rassistisch und ökonomisch motivierten Praxis beteiligt. Quelle: Kreisarchiv Göttingen, LK DUD 102
Der Eintritt zur Ausstellung und zur Führung ist frei, um eine Spende wird gebeten.
Für Besucher*innen ist die Ausstellung außerdem von 14:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.
Sonntag, 2. März 2025 | 14:30 Uhr
Kinder und Jugendliche in der NS-Zwangsarbeit | Eine Führung durch die Ausstellung
mit Tabea Hildebrandt, Historikerin, Göttingen
Ort: Dauerausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939-1945“, Godehardstraße 11, Göttingen
Viele der Menschen, die während des Zweiten Weltkriegs in der Region Zwangsarbeit leisten mussten, waren noch sehr jung. Einige waren Jugendliche oder sogar Kinder. In dieser thematischen Ausstellungsführung werden fünf Zwangsarbeitende vorgestellt, die erst zwischen fünf und 21 Jahren alt waren, als sie in Polen, der Sowjetunion, den Niederlanden oder Italien von Wehrmachtssoldaten aus ihren Heimatdörfern entführt und nach Südniedersachsen deportiert wurden. Wie sah ihr Leben in der Zwangsarbeit aus? Welche rassistischen Gesetze und Vorurteile bestimmten ihre Überlebenschancen und Handlungsstrategien? Wie empfanden sie ihre Befreiung 1945 und welche Spielräume hatten sie danach, ihr Leben zu gestalten?
Henryk Łytka, polnisches Zwangsarbeiterkind, kurz nach seinem sechsten Geburtstag mit einem deutschen Mädchen in Reiffenhausen (1942). Henryk Lytka erinnert sich:
»Ich wurde misshandelt, insbesondere durch die Jugend, die in der Hitlerjugend vereinigt war. Ich wurde von ihnen geschlagen und mit Steinen beworfen. Ich habe noch Narben auf dem Kopf. Eines Tages hat mich ein Hahn angegriffen und fing an, mich zu stechen und zu beißen. Eine alte Frau, die das sah, hat in die Hände geklatscht und schrie: ›Schweine, polnische Kinder!‹«.
Fotoquelle: Henryk Łytka, Choszczno
Der Eintritt zur Ausstellung und zur Führung ist frei, um eine Spende wird gebeten.
Für Besucher*innen ist die Ausstellung außerdem von 14:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.
Sonntag, 4. Mai 2025 | 14:30 Uhr
Lebensgeschichten niederländischer NS-Zwangsarbeiter | Eine Führung durch die Ausstellung
mit Günther Siedbürger, Kulturwissenschaftler, Göttingen
Ort: Ausstellungsraum „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939-1945", Godehardstraße 11, Göttingen
Wohl 60.000 Menschen oder mehr mussten während des Zweiten Weltkriegs in Göttingen und Umgebung Zwangsarbeit leisten. Sie kamen aus allen Teilen Europas. Die Dauerausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939-1945" ist ihrem Schicksal gewidmet.
Nicht besonders bekannt ist, dass auch aus den Niederlanden Menschen von den deutschen Besatzern in die Region verschleppt wurden. Was Zwangsarbeit für sie bedeutete, macht diese thematische Ausstellungsführung am Beispiel der Lebensgeschichten zweier Niederländer aus unterschiedlichen Zwangsarbeitergruppen deutlich. Erzählt wird von den Tätigkeiten, die sie verrichten mussten, von den Lagern, in denen sie untergebracht waren, und von den Gefahren, denen sie ausgesetzt waren. Berichtet wird aber auch über ihr Leben vor der Verschleppung und über die Art und Weise, wie sie nach der Befreiung mit ihren Erfahrungen umgingen.
Lena Winkelmolen-Schreurs aus Neer, Niederlande in der Ausstellung (Foto: Franziska Senkel, 2010)
Der Eintritt zur Ausstellung und zur Führung ist frei, um eine Spende wird gebeten.
Für Besucher*innen ist die Ausstellung außerdem von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.
Sonntag, 18. Mai 2025 | 10:30 Uhr und 14:30 Uhr
NS-Zwangsarbeit in Südniedersachsen | Führung durch die Ausstellung
Zum Internationalen Museumstag
14:30 Uhr mit Arndt Kohlmann, Mitarbeiter der Ausstellung
Ort: Ausstellungsraum „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939-1945", Godehardstraße 11, Göttingen
Im Zweiten Weltkrieg waren zur Arbeit gezwungene Ausländer*innen in praktisch jedem Bereich der deutschen Kriegswirtschaft tätig. Sie waren überall in den Städten und Dörfern präsent und schwebten in ständiger Gefahr. Diese Führung gibt einen Überblick, wie das in der Region aussah. Sie geht auf die Lebenswege einzelner Zwangsarbeitender ein, beleuchtet Zwangs-Arbeitsplätze in Südniedersachsen, erklärt den Zusammenhang zwischen Zwangsarbeit und NS-Ideologie und stellt die verschiedenen europäischen Perspektiven auf dieses Verbrechen dar.
Station 2 stellt das Leben der Männer, Frauen und Kinder in ihrer Heimat vor deren Anwerbung oder Verschleppung zur Zwangsarbeit für das Deutsche Reich vor. Foto: Lisa M. Grow
Der Eintritt zur Ausstellung und zur Führung ist frei, um eine Spende wird gebeten.
Für Besucher*innen ist die Ausstellung außerdem von 10:00 bis 16:00 Uhr geöffnet.
Sonntag, 1. Juni 2025 | 14:30 Uhr
Zwangsarbeit und antislawischer Rassismus | Eine Führung durch die Ausstellung
mit Annegrit Berghoff, Mitarbeiterin der Ausstellung
Ort: Ausstellungsraum „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939-1945", Godehardstraße 11, Göttingen
Die Bedingungen, unter denen die von Nazi-Deutschland ausgebeuteten Zwangsarbeitenden zu überleben versuchten, hingen von der Einordnung in die hierarchischen Rassevorstellungen der Nationalsozialisten, dem rechtlichen Status und dem Geschlecht ab. Für zivile Zwangsarbeitende aus Polen und der Sowjetunion, Ländern also, auf die die Nazis einen kolonialrassistischen Blick hatten, galten diskriminierende Sonderregelungen einschließlich einer Kennzeichnungspflicht.
Schon im 19. Jahrhundert wurde in pseudowissenschaftlichen Diskursen die „Rasse“ der „Slawen“ konstruiert. Sie galt als unterentwickelt und primitiv. Die Nationalsozialisten schufen dann das Bild des „Slawischen Untermenschen“, der dem deutschen Volk dienen sollte. Brutale Konsequenz dieses Rassismus: Ermordung, Vertreibung, Zwangsarbeit.
Die Führung erzählt von der Bedeutung der antislawischen Sonderregelungen für die Menschen und gibt einen kurzen Überblick über die Kontinuität des antislawischen Rassismus bis in die Gegenwart.
Katharina W. wurde mit 15 Jahren aus ihrem Heimatort Schewtschenko zur landwirtschaftlichen Zwangsarbeit
in das Sanatorium »Rasemühle« (heute Tiefenbrunn) verschleppt und musste das »Ostarbeiter«-Abzeichen tragen.
Quelle: Archiv ehem. Landeskrankenhaus Tiefenbrunn
Der Eintritt zur Ausstellung und zur Führung ist frei, um eine Spende wird gebeten.
Für Besucher*innen ist die Ausstellung außerdem von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.
Sonntag, 6. Juli 2025 | 14:30 Uhr
NS-Zwangsarbeit in Südniedersachsen | Führungen durch die Ausstellung
mit Arndt Kohlmann, Mitarbeiter der Ausstellung
Ort: Ausstellungsraum „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939-1945", Godehardstraße 11, Göttingen
Im Zweiten Weltkrieg waren zur Arbeit gezwungene Ausländer*innen in praktisch jedem Bereich der deutschen Kriegswirtschaft tätig. Sie waren überall in den Städten und Dörfern präsent und schwebten in ständiger Gefahr. Diese Führung gibt einen Überblick, wie das in der Region aussah. Sie geht auf die Lebenswege einzelner Zwangsarbeitender ein, beleuchtet Zwangs-Arbeitsplätze in Südniedersachsen, erklärt den Zusammenhang zwischen Zwangsarbeit und NS-Ideologie und stellt die verschiedenen europäischen Perspektiven auf dieses Verbrechen dar.
Station 3 stellt die Zwangsarbeit für die Deutsche Reichsbahn und andere Eisenbahn Gesellschaften. Foto: Lisa M. Grow
Der Eintritt zur Ausstellung und zur Führung ist frei, um eine Spende wird gebeten.
Für Besucher*innen ist die Ausstellung außerdem von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.