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Veranstaltungstermine aktuell

Sonntag, 18. Mai 2025 | 14:30 Uhr

NS-Zwangsarbeit in Südniedersachsen: Zwei Führungen durch die Ausstellung

Zum Internationalen Museumstag
Für Besucher*innen ist die Ausstellung von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.

10:30 Uhr: Ausstellungsführung "NS-Zwangsarbeit in Südniedersachsen" mit Arndt Kohlmann, Mitarbeiter der Ausstellung

14:30 Uhr: Ausstellungsführung "Wie Sklaven behandelt. Italienische Gefangene in Südniedersachsen" mit Jakob Fesca

Ort: Ausstellungsraum, Godehardstraße 11, Göttingen

Ausstellungsführung "NS-Zwangsarbeit in Südniedersachsen"

Im Zweiten Weltkrieg waren zur Arbeit gezwungene Ausländer*innen in praktisch jedem Bereich der deutschen Kriegswirtschaft tätig. Sie waren überall in den Städten und Dörfern präsent und schwebten in ständiger Gefahr. Diese Führung gibt einen Überblick, wie das in der Region aussah. Sie geht auf die Lebenswege einzelner Zwangsarbeitender ein, beleuchtet Zwangs-Arbeitsplätze in Südniedersachsen, erklärt den Zusammenhang zwischen Zwangsarbeit und NS-Ideologie und stellt die verschiedenen europäischen Perspektiven auf dieses Verbrechen dar.

Ausstellungsführung "Wie Sklaven behandelt. Italienische Gefangene in Südniedersachsen"

Nach dem Sturz Mussolinis 1943 machte die deutsche Wehrmacht die italienischen Truppen handlungsunfähig. Ein Großteil der gefangenen Soldaten weigerte sich, an der Seite der Nationalsozialisten und Faschisten zu kämpfen. 700.000 Kriegsgefangene wurden als „Italienische Militärinternierte“ (IMI) deklariert und hunderttausend Zivilisten gerieten durch Razzien in Gefangenschaft. Der allergrößte Teil wurde nach Deutschland zur Zwangsarbeit deportiert.

In unserer Führung werden zwei italienische Zwangsarbeiter vorgestellt. Erzählt wird von den Tätigkeiten, die sie verrichten mussten, von den Lagern, in denen sie untergebracht waren, und von den Gefahren, denen sie ausgesetzt waren. Berichtet wird aber auch über ihr Leben vor der Verschleppung und über die Art und Weise, wie sie nach der Befreiung mit ihren Erfahrungen umgingen.

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Station 2 stellt das Leben der Männer, Frauen und Kinder in ihrer Heimat vor deren Anwerbung oder Verschleppung zur Zwangs­arbeit für das Deutsche Reich vor. Foto: Lisa M. Grow

Der Eintritt zur Ausstellung und zur Führung ist frei, um eine Spende wird gebeten.
Für Besucher*innen ist die Ausstellung außerdem von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.

Freitag, 23. Mai 2025 | 17:00 Uhr

Zwangsarbeit und KZ-Terror in Südniedersachsen | Eine Führung durch die Ausstellung

Mit Arndt Kohlmann, Mitarbeiter der Ausstellung

Ort: Ausstellungsraum, Godehardstraße 11, Göttingen

Das mörderische System der nationalsozialistischen Konzentrationslager erstreckte sich bis nach Südniedersachsen. Zwei große Außenkommandos des KZ Buchenwald befanden sich in Brunshausen bei Bad Gandersheim sowie in Duderstadt. In unserer Ausstellung zeigen wir Elemente der letzten KZ-Baracke aus Duderstadt. Dass sie noch im Jahr 2008 einfach abgerissen werden konnte, legt beredtes Zeugnis ab von der schwierigen Auseinandersetzung um die NS-Vergangenheit in der Region. Jahrzehntelang wurde totgeschwiegen, dass es diese Lager überhaupt gegeben hatte.

In der Führung wollen wir den Hintergrund des KZ-Außenkommandos Duderstadt erklären und die Situation seiner Insassinnen beleuchten: Mehr als 750 größtenteils ungarische, aber auch polnische und tschechoslowakische Jüdinnen, die über die KZ Auschwitz und Bergen-Belsen im November 1944 nach Duderstadt deportiert wurden, mussten hier Zwangsarbeit in der Munitionsfabrik Polte leisten. Auch auf die Außenkommandos Brunshausen und Weende sowie auf das Jugend-KZ Moringen wird in der Führung eingegangen. Etliche zivile Zwangsarbeitende aus der Region wurden zudem von der Gestapo zur Disziplinierung in KZ und ähnliche Straflager gesteckt. Wir wollen diskutieren, was das für die Zwangsarbeitenden bedeutete und wie wir heute angemessen an diese Lager erinnern können.

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Unterkunftsbaracke der Frauen des KZ-Außenkommandos Duderstadt
Foto: Götz Hütt, Geschichtswerkstatt Duderstadt e.V., 2008

Der Eintritt zur Ausstellung und zur Führung ist frei, um eine Spende wird gebeten.

Sonntag, 1. Juni 2025 | 14:30 Uhr

NS-Zwangsarbeit in Südniedersachsen

Eine Führung durch die Ausstellung

mit Arndt Kohlmann, Mitarbeiter der Ausstellung

Ort: Ausstellungsraum, Godehardstraße 11, Göttingen

Im Zweiten Weltkrieg waren zur Arbeit gezwungene Ausländer*innen in praktisch jedem Bereich der deutschen Kriegswirtschaft tätig. Sie waren überall in den Städten und Dörfern präsent und schwebten in ständiger Gefahr. Diese Führung gibt einen Überblick, wie das in der Region aussah. Sie geht auf die Lebenswege einzelner Zwangsarbeitender ein, beleuchtet Zwangs-Arbeitsplätze in Südniedersachsen, erklärt den Zusammenhang zwischen Zwangsarbeit und NS-Ideologie und stellt die verschiedenen europäischen Perspektiven auf dieses Verbrechen dar.

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Station 3 stellt die Zwangsarbeit für die Deutsche Reichsbahn und andere Eisenbahn Gesellschaften. Foto: Lisa M. Grow

Der Eintritt zur Ausstellung und zur Führung ist frei, um eine Spende wird gebeten.
Für Besucher*innen ist die Ausstellung außerdem von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.

Sonntag, 6. Juli 2025 | 14:30 Uhr

Zwangsarbeit und antislawischer Rassismus

Eine Führung durch die Ausstellung

mit Annegrit Berghoff, Mitarbeiterin der Ausstellung

Ort: Ausstellungsraum, Godehardstraße 11, Göttingen

Die Bedingungen, unter denen die von Nazi-Deutschland ausgebeuteten Zwangsarbeitenden zu überleben versuchten, hingen von der Einordnung in die hierarchischen Rassevorstellungen der Nationalsozialisten, dem rechtlichen Status und dem Geschlecht ab. Für zivile Zwangsarbeitende aus Polen und der Sowjetunion, Ländern also, auf die die Nazis einen kolonialrassistischen Blick hatten, galten diskriminierende Sonderregelungen einschließlich einer Kennzeichnungspflicht.
Schon im 19. Jahrhundert wurde in pseudowissenschaftlichen Diskursen die „Rasse“ der „Slawen“ konstruiert. Sie galt als unterentwickelt und primitiv. Die Nationalsozialisten schufen dann das Bild des „Slawischen Untermenschen“, der dem deutschen Volk dienen sollte. Brutale Konsequenz dieses Rassismus: Ermordung, Vertreibung, Zwangsarbeit.

Die Führung erzählt von der Bedeutung der antislawischen Sonderregelungen für die Menschen und gibt einen kurzen Überblick über die Kontinuität des antislawischen Rassismus bis in die Gegenwart.

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Katharina W. wurde mit 15 Jahren aus ihrem Heimatort Schewtschenko zur landwirtschaftlichen Zwangsarbeit
in das Sanatorium »Rasemühle« (heute Tiefenbrunn) verschleppt und musste das »Ostarbeiter«-Abzeichen tragen.
Quelle: Archiv ehem. Landeskrankenhaus Tiefenbrunn

Der Eintritt zur Ausstellung und zur Führung ist frei, um eine Spende wird gebeten.
Für Besucher*innen ist die Ausstellung außerdem von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.