Projektpartner
Mitarbeit am Projekt
Am Projekt beteiligt waren fünf Organisationen in Deutschland und drei in Polen, Italien und den Niederlanden, die für die Konzeption, Erarbeitung und Herstellung der Ausstellung sowie für Organisation und Projektmanagement verantwortlich waren. Die Projektarbeit umfasst Forschungsaktivitäten, Interviews (Aufzeichnung, Verfilmung, Transkription, Übersetzung), multimediale Präsentationen, Herstellung einer Wanderausstellung mit entsprechender Öffentlichkeitsarbeit, einem Katalog und einem Internetauftritt.
Die Projektarbeit der Organisationen außerhalb Deutschlands stiftete den transnationalen Charakter, der die Ausstellung auszeichnet. Sie nahmen eine entscheidende Rolle in der Konzeption ein, indem sie die Heimatländer und auch die Interessen einiger der Frauen und Männer, die Zwangsarbeit in Deutschland geleistet haben, vertreten. Sie tragen zu einem kritischen, aus der Perspektive der europäischen Länder außerhalb des „Täterlands“ und aus der der Zwangsarbeitenden geführten Dialog innerhalb der Ausstellung bei.
Fünf der Organisationen in Deutschland, Polen, Italien und den Niederlanden, die vom Oktober 2008 bis November 2009 gemeinsam die wissenschaftliche, konzeptionelle und organisatorische Arbeit an der Wanderausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939-1945“ durchgeführt haben, arbeiten weiter zusammen im Projekt „Moving with the Exhibition / Ausstellung in Bewegung“. Sie sind für die Vorbereitung, Durchführung und Weiterverfolgung des Projektes verantwortlich.
Projektpartner
Die Ausstellung wurde von den folgenden Projektpartnern konzipiert, erarbeitet und hergestellt:
Geschichtswerkstatt Göttingen e.V.,
Deutschland
1982 gegründet, hat sich die Geschichtswerkstatt Göttingen e.V. historische Forschungs- und Vermittlungsarbeit auf lokaler und regionaler Ebene zum Ziel gesetzt. Sie will nicht die Geschichte der „großen Männer" nacherzählen, sondern legt den Schwerpunkt auf die Erkundung des Alltags der so genannten „kleinen Leute". Das Verständnis der Geschichtswerkstatt von regionaler historischer Forschung und Bildung ist es, die Ergebnisse ihrer Quellenarbeit auf ihre Bedeutung für das Hier und Jetzt hin zu befragen. Dazu gehört auch die Auseinandersetzung mit der Thematik des Nationalsozialismus unter Bezugnahme auf aktuelle Debatten.
Die Geschichtswerkstatt Göttingen konzipierte und organisierte zahlreiche Stadtrundgänge, Filmreihen, historische Workshops, Vortragsreihen, Geschichtsfestivals und andere kulturelle Ereignisse in der Region Göttingen. Weiter organisiert sie und nimmt teil an mehreren sozialen, kulturellen und wissenschaftlichen regionalen und überregionalen Bündnissen und Netzwerken und hat bereits im Ausstellungsprojekt „Zug der Erinnerung" Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Schulen gesammelt. Sie hat im politischen und kulturellen Gefüge Göttingens mittlerweile einen festen Platz. Dies zeigt sich auch in der Kooperation mit vielen gesellschaftlichen Gruppen und Institutionen in der Stadt.
Beim Ausstellungsprojekt arbeitet Mitglieder der Geschichtswerkstatt Göttingen e.V. an der wissenschaftlichen Forschung, Konzeptualisierung und Herstellung der Ausstellung und Projektkoordination mit allen Projektpartnern mit. Sie stellten die Finanzanträge bei lokalen Behörden und kulturellen Stiftungen für die Kofinanzierung des Projektes.
Website: www.geschichtswerkstatt-goettingen.de
Geschichtswerkstatt Duderstadt e.V.,
Deutschland
Die Geschichtswerkstatt Duderstadt e.V. ist im Jahr 1988 gegründet worden, um die Geschichte des KZ-Außenkommandos Buchenwald in Duderstadt und der dort lebenden jüdisch-ungarischen Gefangenen zu untersuchen. Heute ist die Arbeit der Geschichtswerkstatt Duderstadt auf die umfassendere Recherche und Präsentation der Geschichte der Region Eichsfeld fokussiert.
Mitglieder der Geschichtswerkstatt veröffentlichten mehrere Publikationen, u. a. über das KZ-Außenkommando Duderstadt und über die italienischen Militärinternierten in Hilkerode, halten Vorträge, organisieren Ausstellungen (z.B. „Das Auschwitz-Album"), bieten Stadtrundgänge an und organisieren die Verlegung von „Stolpersteinen" in Duderstadt in einer pädagogischen Zusammenarbeit mit lokalen Schulen. Zwei Mitglieder des Vorstands haben als Lehrer bzw. Sozialpädagogin langjährige Erfahrung in der Arbeit mit Jugendlichen.
Für das Gros des Landkreises Göttingen ist in den letzten Jahren grundlegende und weitreichende Forschung zur Zwangsarbeit im Nationalsozialismus von Historikern und Kulturwissenschaftlern der Geschichtswerkstatt Duderstadt und der Geschichtswerkstatt Göttingen durchgeführt worden. Für den Landkreis Northeim haben Mitglieder dieser Geschichtswerkstätten erste grundlegende Forschung geleistet. Zum Teil sind die Forschungsergebnisse in mehreren Veröffentlichungen, Stadtrundgängen, geographischen Landkarten sowie nun in der Wanderausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939-1945" öffentlich zugänglich.
Zu den Hauptaufgaben der Geschichtswerkstatt Duderstadt e.V. gehörten die Projektkoordination und die wissenschaftliche Forschung, die Konzeption und Herstellung der Ausstellung gemeinsam mit allen Projektpartnern.
Website: www.geschichtswerkstatt-duderstadt.de
Fundacji Polsko-Niemieckie Pojednanie
Stiftung Polnisch-Deutsche Aussöhnung,
Warszawa/ Polen
Die Fundacji Polsko-Niemieckie Pojednanie/ Stiftung Polnisch-Deutsche Aussöhnung in Warszawa, Polen, übernimmt seit fünfzehn Jahren die Verantwortung für die Auszahlung von finanziellen Leistungen aus Deutschland an ehemalige polnische Häftlinge der Konzentrationslager und Zwangsarbeiter des „Dritten Reichs“ und widmet sich der Unterstützung der Opfer des Nationalsozialismus sowie dem Bewahren der Erinnerung und der Annäherung zwischen Polen und Deutschen. In diesem Zeitraum hat die Stiftung an über 700.000 betroffene Personen finanzielle Leistungen in einer Höhe von mehr als 4,7 Mrd. PLN (ca. 1,3 Mrd. Euro) ausgezahlt.
Im Laufe des Auszahlungsprozesses hat die Stiftung Unterlagen von über einer Million Menschen gesammelt. Dies ist eine der größten Sammlungen von Originaldokumenten, Fotos, Briefen, Erinnerungen, Tagebüchern und anderen Andenken zum Thema, welche zuvor über mehrere Jahrzehnte von den Betroffenen selbst oder deren Erben aufbewahrt wurden. Der Bestand des Archivs wird – teilweise in Verbindung mit direktem Kontakt mit den Zeitzeugen – für verschiedene wissenschaftliche Forschungs- und Bildungsprojekte genutzt.
Unter anderem hat die Stiftung eine eigene Ausstellung „Erinnerung bewahren. Sklaven- und Zwangsarbeiter des Dritten Reiches aus Polen 1939-1945“ konzipiert. Die Stiftung organisierte bereits mehrere Jugendaustauschprojekte jährlich zwischen Polen und Deutschland – Erfahrungen, die diesem Projekt zu Gute kommen werden.
Website: www.fpnp.pl
Istituto di Storia Contemporanea „Amato Peretta”,
Como/ Italien
Das Istituto di Storia Contemporanea „Amato Peretta“ in Como, Italien, beschäftigt sich mit der Sammlung und Organisation von Dokumenten, mit Buchpublikationen, der Herstellung von Ausstellungen, der Unterhaltung eines öffentlichen Archivs und einer Bibliothek, der Durchführung von Studienworkshops und Konferenzen und mit der Herstellung von Videos und CD-ROMs. Es hat zahlreiche Projekte durchgeführt, die von der Europäischen Union, der Presidenza Consiglio Ministri Italia, dem Ministero cultura, dem Ministero Istruzione, der regione Lombardia sowie anderen Institutionen und Stiftungen gefördert wurden. Es hat das Centro di ricerca „Schiavi di Hitler“ gegründet, eine Sonderabteilung des Instituts für die Erforschung der Geschichte der italienischen Deportierten.
Der Vertreter des Instituts im Projekt ist Lehrer und war langjährig im Bildungsministerium beschäftigt. Das Institut hat zu den Themen Zwangsarbeit der italienischen Militärinternierten, Faschismus und Krieg bereits didaktische Lehr- und Lernmaterialien für Jugendliche in italienischen Schulen erarbeitet und wird diese beispielhaft für die Erarbeitung der transnationalen didaktischen Materialien zur Verfügung stellen.
Websites: www.isc-como.org und www.schiavidihitler.it
Stichting Deportatie Oktober 1944 Noord en Midden Limburg,
Helden/ Niederlande
Die Stichting Deportatie Oktober 1944 Noord en Midden Limburg in Helden, Niederlande, ist 1994 gegründet worden, um das Leiden der ehemaligen Zwangsarbeitenden aus der Region Limburg und ihre Geschichten zu dokumentieren und zu konservieren. So kam die erste Buchpublikation „Sporen die bleven“ 1995 zustande. Die Stiftung nimmt an der „Platform Dwangarbeid“ – eine holländisch-deutsche, mit Zwangsarbeitenden verbundene Einrichtung – teil. Sie initiiert informationelle und pädagogische Bildungsprojekte für Schulen und Jugendliche zu diesem Thema. Sie organisiert Kontakttage für ehemalige Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen und ihre Verwandtschaften. Überall in der Provinz Limburg hat sie Denkmale für Zwangsarbeitende initiiert. Weiter nimmt die Stiftung an einem kulturhistorischen Museum im nördlichen Limburg teil.
Alle Organisationen im Projekt haben weitreichende Erfahrung in der Vorstellung und Durchführung einer breiten Vielfalt an öffentlichen kulturellen und historischen Projekten und haben bereits grundlegende Forschung über das Thema Zwangsarbeit durchgeführt, besonders innerhalb eines lokalen und regionalen, historischen Zusammenhangs.
Website: ---
Fachhochschule Hannover, Fakultät III – Medien, Information und Design,
Deutschland
Die Fakultät III Medien, Information und Design an der Fachhochschule Hannover bietet akademische Abschlüsse in folgenden Bereichen an: Informationsmanagement und Kommunikation; Journalismus; Fernsehjournalismus; Public Relations – Information und Kommunikation; Kommunikationsdesign; Media und Design; Innenarchitektur und Media. Charakteristisch für das Studium in der Fakultät III Medien, Information und Design ist die Kombination von theoretischer und praxis-orientierter Bildung, so dass die Studierenden die Möglichkeit haben, zusammen mit spezialisierten Lehrkräften an Projektseminaren teilzunehmen. Bisher hat die Fakultät an thematisch ähnlichen Projekten für die zentrale Gedenkstätte des Landes Niedersachsen in Bergen-Belsen sowie für die lokale Gedenkstätte in Hannover-Ahlem konzeptionell mitgearbeitet. Auf der Webseite der Einrichtung sind zwei Projekte zu sehen: eine umfassende Broschüre "Orte des Erinnerns" (2008), die die Gedenkstätten und Orte des Erinnerns an die Opfer des Nationalsozialismus in der Region Hannover auflistet und ein Projekt "Gedenken, Erinnern, Dokumentieren, Bilden", in dem eine Dauerausstellung für die jüdische Gedenkstätte in Hannover-Ahlem konzipiert wird, um die Gedenkstätte in eine Bildungsstätte umzuwandeln.
Studierenden der verschiedenen Studiengänge realisierten die grafischen, multimedialen und architektonischen Designs der Inhalte für die Ausstellungstafeln, die multimedialen Installationen und die Druck- und Digitalmedien in Projektseminaren.
Website: f3.hs-hannover.de
Dezernat Forschung und EU-Hochschulbüro, Leibniz Universität Hannover,
Deutschland
Das an der Leibniz Universität Hannover ansässige EU-Hochschulbüro ist eines von fünf regionalen Büros, die 1992 vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur eingerichtet wurden, um den besonderen Beratungsbedarf bei den EU-Förderprogrammen abzudecken und die Beteiligung niedersächsischer Hochschulen an den Programmen zu erhöhen. Das EU-Hochschulbüro berät nicht nur über Fördermöglichkeiten, sondern führt auch selbst EU-geförderte Projekte durch und vertritt acht Hochschulen im Raum Hannover und Hildesheim, u. a. die Fachhochschule Hannover.
In Rahmen dieses Projektes übernahm das EU-Hochschulbüro für die Fachhochschule Hannover - Antragsteller beim EU-Programm "'Europe for Citizens' Action 4 'Active European Remembrance'" - das Projektmanagement der EU-Fördermittel, die Organisation der transnationalen Partnertreffen und die Berichterstattung für die EU. Weiter teilte das EU-Hochschulbüro gemeinsam mit der Geschichtswerkstatt Duderstadt die Koordination der Projektarbeit mit der Fakultät III Medien, Information und Design an der Fachhochschule Hannover.
Website: www.uni-hannover.de/de/universitaet/organisation/dezernate/dezernat-4/