BLOG Aufgespürt! Fundstücke, Recherchen, Neuigkeiten zu europäischer Zwangsarbeit in Südniedersachsen 1939-1945

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"Aufgespürt" untersucht ab Januar 2022 jeden Monat einen aktuellen Aspekt zum Thema Zwangsarbeit

7. Juli bis 28. Juli 2022

Wanderausstellung: Zwangsarbeit bei Rheinmetall | Der Weg der Erinnerung

montags bis freitags 10 - 14 Uhr
donnerstags 15 - 18 Uhr
an den Sonntagen 10.7. und 24.7.: 14 - 17 Uhr

Sonntag, den 10.7. um 15 Uhr | Gespräch und Führung zum Hintergrund und zur Entstehung der Ausstellung mit einem Mitglied der Gruppe Rheinmetall-entwaffnen RheinMain

Ort: Dauerausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939-1945"| Ausstellungsraum in der BBS II, Godehardstraße 11 in Göttingen

Die Rheinmetall AG (1936-1950 Rheinmetall-Borsig AG) war einer der wichtigsten deutschen Waffen- und Munitionsproduzenten während des Zweiten Weltkriegs. In Unterlüß im niedersächsischen Landkreis Celle gab es mitten im Ort und an der Peripherie zwanzig Lager, in denen zivile Zwangsarbeitende, Kriegsgefangene und inhaftierte jüdische Frauen verschiedener Nationalitäten untergebracht waren. Sie mussten vorwiegend in der Munitionsproduktion bei der Firma Rheinmetall-Borsig AG, aber auch bei anderen Betrieben Zwangsarbeit leisten. An die 5.000 Zwangsarbeiter*innen standen damals 2.500 Einwohner*innen des Ortes gegenüber.

Die Wanderausstellung „Zwangsarbeit bei Rheinmetall | Der Weg der Erinnerung“, konzipiert von der Gruppe Rheinmetall entwaffnen – RheinMain, verweist insbesondere auf das etwa vier Kilometer nordwestlich der Ortschaft Unterlüß gelegene Außenlager Tannenberg des KZ Bergen-Belsen. Im Sommer 1944 wurde ein Teil eines Kriegsgefangenenlagers geräumt, um ein Frauenlager für 900 inhaftierte osteuropäische jüdische Frauen einzurichten. Die Erinnerungen der überlebenden Frauen nehmen eine zentrale Stelle in der Ausstellung ein.

Die Einstufung als Wehrmachtsbetrieb garantierte Rheinmetall-Borsig reguläre Produktion, genügend Arbeitskräfte, v.a. Zwangsarbeitende, und somit sichere Profite. Am Ende des Krieges zählte der Betrieb deshalb zu den Gewinnern.

Krieg ist heute wie damals das Geschäftsmodell von Rüstungskonzernen wie Rheinmetall. Zum Widerstand gegen Aufrüstung und Militarisierung will das bundesweite Bündnis Rheinmetall- entwaffnen durch eine antimilitaristische Aktionswoche im September 2022 auf der documenta in Kassel mobilisieren.

 

Der Eintritt zur Ausstellung ist frei, um eine Spende wird gebeten.

Veranstaltet von: Geschichtswerkstatt Göttingen e.V., Ausstellung „Auf der Spur europäischer Zwangsarbeit. Südniedersachsen 1939-1945“ und Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN/BdA), Göttingen